Google Mail
Proton Mail
- Google Mail bietet großzügigen Gratis‑Speicher
- Nutzt jedoch Werbung und Datenanalyse
- Nützliche Funktionen, um seine Mails und Kalender-Einträge von GMail zu Proton zu transferieren oder um seine neue Proton-Adresse bei gängigen Anbietern als neuen Benutzernamen zu nutzen.
- ProtonMail setzt auf Ende‑zu‑Ende‑Verschlüsselung
- hat wenige Gratis‑Speicher
Google und Proton sind zwei sehr unterschiedliche Unternehmen mit gegensätzlichen Ansätzen in den Bereichen Datenschutz, Kostenstruktur und Unternehmenswerte. Während Google weltweit führend im Bereich digitaler Dienste ist und sich durch datengetriebene Geschäftsmodelle finanziert, positioniert sich Proton als europäische Alternative mit einem klaren Fokus auf Privatsphäre und digitale Unabhängigkeit.
Google ist auf den ersten Blick günstiger, finanziert sich aber durch Datenverwertung. Proton verlangt höhere Abogebühren, bietet aber eine konsequent werbefreie und private Nutzung.
Datenschutz / Datennutzung
Google ist einer der größten Datenkonzerne der Welt. Der Kern seines Geschäftsmodells basiert darauf, Nutzerdaten zu analysieren, um personalisierte Werbung zu schalten. Dazu gehören:
- E-Mail-Scans (bei Gmail, nicht für Werbezwecke, aber für KI-Verbesserungen)
- Suchverläufe (Google Search & YouTube)
- Standortdaten (Android, Google Maps, Google Assistant)
- Interessenprofile basierend auf Interaktionen mit Google-Diensten
Google speichert riesige Mengen an Daten, die teilweise auch von US-Behörden unter dem CLOUD Act abgefragt werden können. Obwohl Google einige Datenschutzfunktionen wie Google Takeout (Datenexport) oder die Möglichkeit bietet, Aktivitätsverläufe zu löschen, bleibt das Geschäftsmodell darauf ausgerichtet, Daten zu nutzen und zu monetarisieren.
Proton wurde in der Schweiz gegründet und ist strikt auf Datenschutz ausgelegt.
- Keine personalisierte Werbung oder Nutzerdatenanalyse
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für E-Mail, Cloud-Speicher und Kalender
- Zero-Access-Prinzip: Selbst Proton hat keinen Zugriff auf die Inhalte von Nutzern
Speicherung nach - Schweizer Recht – nicht dem US CLOUD Act unterworfen
Proton ist eine der wenigen Firmen, die ein Geschäftsmodell betreibt, bei dem der Nutzer der Kunde ist und nicht das Produkt. Während Google seine Dienste durch Datennutzung finanziert, verdient Proton ausschließlich an Abonnements und bleibt damit unabhängig von Werbepartnern und Drittinteressen.
Kostenstruktur & Geschäftsmodell
- Die meisten Google-Dienste sind kostenlos nutzbar, da sie durch Werbung und Datenanalysen finanziert werden.
- Nutzer können kostenpflichtige Google-Dienste (Google One, Workspace, YouTube Premium) abonnieren, um zusätzliche Features oder mehr Speicher zu erhalten.
- Google bietet große Speicherkapazitäten zu vergleichsweise niedrigen Preisen (z. B. 100 GB für 1,99 €/Monat über Google One).
- Unternehmen nutzen Google-Dienste für Werbung, wodurch Google immense Umsätze generiert (über 250 Mrd. USD Umsatz im Jahr 2023).
- Proton bietet eine Freemium-Struktur: Basisfunktionen sind kostenlos, erweiterte Funktionen kostenpflichtig.
- Alle kostenpflichtigen Dienste sind werbefrei und setzen auf Abo-Modelle statt Datenverarbeitung.
- Die Preise sind tendenziell höher als bei Google (z. B. 500 GB Speicher + VPN für 12,99 €/Monat im „Proton Unlimited“-Paket), da keine Werbeeinnahmen oder Datenverkäufe die Kosten subventionieren.
- Proton setzt auf nachhaltige Finanzierung: Die Einnahmen stammen ausschließlich von Nutzern, nicht von Drittunternehmen oder Werbepartnern.
Politische Einstellung & Unternehmenswerte
- Google ist ein US-amerikanisches Unternehmen und unterliegt US-Gesetzen wie dem CLOUD Act, der US-Behörden ermöglicht, auf gespeicherte Daten zuzugreifen – selbst wenn sie in Europa liegen.
- Google hat sich in der Vergangenheit an staatlichen Überwachungsprojekten beteiligt (z. B. Prism-Programm der NSA).
- Der Konzern hat in vielen Ländern eine marktbeherrschende Stellung (z. B. über 90 % Marktanteil bei Suchmaschinen in Europa), was regelmäßig zu Kartellverfahren und hohen Strafen führt.
- Google hat mehrfach auf politischen Druck hin Inhalte entfernt oder eingeschränkt (z. B. in China, Russland, Türkei).
- Die Unternehmenspolitik variiert stark je nach Regierungskonstellation in den USA – was für ausländische Nutzer Unsicherheit schaffen kann.
- Proton ist ein unabhängiges Unternehmen mit Sitz in der Schweiz, das bewusst außerhalb des US-Datenrechts operiert.
- Das Unternehmen setzt sich aktiv für digitale Freiheitsrechte und gegen Massenüberwachung ein.
- Proton hat sich geweigert, Kundendaten an ausländische Regierungen herauszugeben, sofern keine klare gesetzliche Grundlage nach Schweizer Recht besteht.
- Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit Datenschutzorganisationen und NGOs, die sich für Bürgerrechte im Internet einsetzen.
- Proton war einer der lautesten Kritiker von Gesetzen, die Verschlüsselung gefährden (z. B. britischer „Online Safety Act“ oder EU-Pläne zur Chatkontrolle).
- 2021 kam es zur Herausgabe von IP-Daten eines Users, die durch ein Schweizer Gericht angeordnet wurden. Kurz nach dem Vorfall veröffentlichte Proton dazu folgende Webseite. proton.me/blog/climate-activist-arrest